Erfahrungsaustausch Schulen & Unternehmen

Dermbach. Im Rahmen des „Wirtschaftsforums Rhön“ fand am 9. November ein Erfahrungsaustausch zwischen Vertretern von Unternehmen und Schulen der Region statt.

Mit der Initiative Wirtschaftsforum Rhön, einem Regionalbudgetprojekt des Rhönforums und des Technologie- und Gründerzentrums in Dermbach (TGF), soll klein- und mittelständischen Betrieben, den landwirtschaftlichen Betrieben und innovativen Handwerksbetrieben der Rhön eine Plattform für Erfahrungsaustausch und Innovation geboten werden. In einem Kernteam aus allen Wirtschaftsbereichen arbeiten 12 Unternehmer mit.

In der ersten Kernteamberatung im Oktober wurde herausgearbeitet, dass eine bessere Vernetzung zwischen Schule und regionaler Wirtschaft erreicht werden soll, um den Verlust an Arbeitskräften entgegenzuwirken. Im Ergebnis wurde jetzt ein Erfahrungsaustausch mit Schulen initiiert, an dem rund 25 Schulleiter, Beratungslehrer und Vertreter des Schulamts für den Bereich Thüringer Rhön und Unternehmen teilnahmen, informierte TGF-Geschäftsführerin Roswitha Lincke.

 

Der Erfahrungsaustausch wurde von den Teilnehmern sehr begrüßt. Vielfach gibt es schon mehrjährige Berufsbildungsaktionen an den Schulen oder können Schüler an Unternehmenspraktikas und Projekten teilnehmen. Oft genug sind aber den Schulen nicht alle Unternehmen bzw. Praktikumsmöglichkeiten oder Lehrstellen- und Arbeitsangebote bekannt, um den Schülern helfen zu können.

 

Die Unternehmer informierten über die aktuellen Probleme mit den Lehrstellenbewerbern. Das Niveau ist in den letzten Jahren zurückgegangen. Meist gibt es jetzt schon eine besondere Lehrlingsbetreuung, um die Anforderung des Ausbildungsberufes und die Erfordernisse des Betriebes für die Jugendlichen realisierbar zu machen.

 

Die Unternehmer- oder Berufstage an den Schulen reichen nicht aus, um ein besseres Berufsbild vermitteln zu können. So würde sich z. B. Robert Schüler von der Schüler Holztechnik GmbH in Frankenheim auch über Exkursionen in seinen Betrieb freuen. Auch Erhard Markert von der Agrargenossenschaft Reichenhausen möchte ein besseres Bild der Ausbildungsberufe in der Landwirtschaft vermitteln. Über seine Ausbildungserfahrungen berichtete auch Guido Wächtersbach, Geschäftsführer des Autohauses August Wächtersbach GmbH & Co.KG. in Dermbach.

 

Von den Vertretern der Schulen wurde mehrmals das Lohnniveau in der Region angesprochen. Gute Schüler gehen nach dem Schulabschluss in die Altbundesländer, da dort das Lehrlingsgeld fast doppelt so hoch ist wie in Thüringen. Hier müssen sich die Unternehmen, neben den sehr guten Übernahmechancen in feste Arbeitsverhältnisse, weitere besondere Anreize einfallen lassen, um künftige Fachkräfte auszubilden und an die Region binden zu können.

 

Gemeinsame Internetplattform für Schüler und Betriebe

 

Als wichtigstes Projekt sehen alle Teilnehmer nach der Diskussion die Erarbeitung einer Netzwerkplattform Wirtschaft und Schule. Hier sollten Jungunternehmer für junge Leute kreativ werden. Über den gemeinsamen Internetauftritt könnten sich die Unternehmen der Thüringer Rhön und ihre Anforderungen an die Auszubildenden vorstellen, um so gezielt Praktikums- und Ausbildungsplätze zu vermitteln. Ziel ist es, im nächsten Jahr die Plattform mit Schulen und den Betrieben gemeinsam zu gestalten.

 

Weiterhin wurde vereinbart, im Januar 2011 zusammen mit den Schulen und den Betrieben eine „Nacht des Wissens und der Versuche“ im TGF Dermbach durchzuführen, um die Schüler und Ihre Eltern verstärkt und praxisnah für Technik, Technologie sowie für biologische Experimente zu begeistern.

 

Weitere Ideen waren z. B. ein Tag der offenen Türen in den Unternehmen und  schulübergreifende Exkursionen durchzuführen oder auch die sogenannten Schulwandertage in die Region zu nutzen, z. B. eine Wanderung oder Radtour nach Dermbach mit dem Besuch des dortigen Gründerzentrums zu verbinden.

 

Probleme bei der Organisation und Finanzierung von Exkursionen sieht nicht nur Meinolf Hepp von der Regelschule Dermbach. Auch hier sind noch Ideen gefragt.

 

Die stellvertretende Schulleiterin Ulrike Rudloff der Regelschule Wasungen wünschte sich diesbezüglich auch eine stärkere Unterstützung durch die Eltern.

 

Ansprechpartner und Kontaktvermittlung zu Unternehmen

 

 

Bis Ende Januar 2011 sollen alle Wirtschaftsprojekte und -vorhaben im Rahmen des Regionalbudgets Thüringer Rhön definiert sein, um Finanzierungsmöglichkeiten zu finden, informierte Regina Filler, Regionalmanagerin im Rhönforum e. V.

 

Kontakte zu allen Firmen des Kernteams Wirtschaftsforum Rhön und darüber hinaus können über das TGF Dermbach vermittelt werden. Wenn es speziell auch um touristische Unternehmen geht, ist das Rhönforum Ansprechpartner. Alle Schulen und Unternehmen der Thüringer Rhön können weitere Ideen, Exkursionsmöglichkeiten etc. melden.

Die nächste Veranstaltung des TGF ist besonders für Schulabgänger und junge kluge Köpfe gedacht, die sich mit der Idee einer Existenzgründung tragen.

 

Im Rahmen der deutschen Gründerwoche findet am 16. November, ab 16:00 Uhr in der Firma  SebAlex Blockhaus GmbH Kaltennordheim Hermesgarten 1-5 statt.

 

Zu dem Thema: „Mit Rohstoffen aus der Natur zum unternehmerischen Erfolg“ berichten die Firmengründer selbst über ihre Erfahrungen rund um die Existenzgründung und ihren Start im TGF Dermbach.

 

Info: Rhönforum e. V., Tel. 036967/59483, TGF Dermbach, Tel. 036964/80021 oder 80022.