10 Jahre Rhönradweg und Teilstückeröffnung

Aus Anlass des 10jährigen Jubiläums des Rhönradweges wurde am vergangenen Wochenende der neue Teilabschnitt von Schleid nach Geisa offiziell eröffnet. Jetzt erreichen die Radfahrer sicher die Stadt im Ulstertal.

SCHLEID / RHÖN. Mit einem Länder übergreifenden Aktionstag wurde am vergangenen Wochenende im thüringischen Schleid das 10. Jubiläum des Rhönradweges gefeiert, der von Bad Salzungen aus bis nach Hammelburg führt. Gleichzeitig wurde der neue Teilabschnitt zwischen Schleid und Geisa eröffnet. Auf insgesamt 180 Kilometern Länge können Radbegeisterte das Werratal, das Ulstertal, die Hochrhön, die bayerische Rhön und Franken erkunden.

 

Im Mai 2006 war der Rhönradweg im hessischen Ehrenberg-Seiferts eröffnet worden. Mittlerweile ist er mit seinem Verlauf durch das „Land der offenen Fernen“ zu einem touristischen Highlight der Rhön geworden. Der Rhönradweg ist wie der Premiumwanderweg „HOCHRHÖNER“ ein Projekt der Regionalen Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Rhön, in der sich die fünf Rhönlandkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis zusammengeschlossen haben.

 

Der Aktionstag begann mit einem ökumenischen Radfahrergottesdienst unter dem Motto „Unterwegssein“, den Pfarrerin Elke Krtschil und Diakon Wolfgang Mannel in der Schleider Pfarrkirche „Maria Schnee“ zelebrierten. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Mittagessen mit kulinarischen Spezialitäten sowie frisch zubereitete Backhausspezialitäten, wie zum Beispiel eine deftige Bierkutscherpfanne, Fahrrad-Burger oder auch Zwiebelsploatz. Tourismusbüros der Region, das Rhönforum e.V. sowie die Arbeitsgemeinschaft „Hessisches Kegelspiel“ informierten über regionale und überregionale Freizeitmöglichkeiten rund um das Radfahren. Weiterhin gab es für alle Radfahrer tolle Erlebnisgutscheine entlang des Rhönradweges zu gewinnen, unter anderem für eine Segway-Tour, Stadtführungen, für Schwimmbadeintritte und Radfahrerübernachtungen. Zudem konnten sich alle Radfahrer für die Heimfahrt noch eine „Radfahrertasche“ mit Informationsmaterialien, Rhön-Radler, Apfelschorle und Obst bei den Info-Ständen der Touristikbüros abholen.

 

Ein buntes Rahmenprogramm mit Fahrrad- und Bewegungsparcours, Helm-Test, Erste-Hilfe-Vorführungen, Infos über „das verkehrssichere Fahrrad“ durch die Polizei sowie die musikalische Unterhaltung der „Schleider Musikanten“ sorgten für Kurzweil bis zur Einweihung des neuen Streckenabschnitts, zu der Schleids Bürgermeisterin Manuela Henkel  zahlreiche Ehrengäste begrüßen konnte. Radfahren verbinde – es schaffe Verbindung zur Natur, zu anderen Menschen und vielleicht auch Verbindungen zu sich selbst, stellte Bürgermeisterin Henkel zu Beginn ihrer Ansprache fest. Der 180 Kilometer lange Rhönradweg von Bad Salzungen bis nach Hammelburg verbinde Orte aus Thüringen, Hessen und Bayern in einer Selbstverständlichkeit miteinander, wie sie vor 30 Jahren noch nicht denkbar gewesen wäre. Auch die Errichtung des knapp zwei Kilometer langen neuen Streckenabschnitts zwischen Schleid und Geisa sei eine gelungene Verbindung beider Kommunen, da der bisherige Streckenverlauf auf der kommunalen Landstraße mit einem erhöhten Gefahrenpotenzial für Radfahrer verbunden gewesen sei.

 

Der Rhönradweg beginnt in Bad Salzungen im thüringischen Teil der Rhön am historischen Gradierwerk nahe der Tourist-Information. Von hier aus geht es zunächst auf der gleichen Strecke wie der Werratal-Radweg entlang der Werra flussabwärts über Tiefenort, Kieselbach, Merkers, Dorndorf bis nach Vacha. Von der historischen Fachwerkstadt Vacha führt die Tour weiter nach Philippsthal. Hier verabschiedet sich der Rhönradweg von der Werra und es geht nun für rund 50 Kilometer durch das Ulstertal in Richtung Hohe Rhön. Nach mehrmaligem Wechsel der Strecke zwischen Hessen und Thüringen gelangt man nach Geisa und von hier aus nach weiteren Kilometern auf die ehemalige Bahntrasse der Ulstertalbahn zum historischen Städtchen Tann in der Rhön und von hier über Hilders nach Wüstensachsen, von wo aus es nun steil bergauf in Richtung Hohe Rhön auf bis zu 800 Meter über dem Meeresspiegel geht.

 

Am Parkplatz Schornhecke führt der Radweg auf die Hochrhönstraße, eine beliebte Panoramastraße über die Hochebene der Rhön. Über die Hochrhön geht es nun weiter vorbei an Thüringer Hütte und Schweinfurter Haus nach Urspringen und schließlich Oberelsbach, der kleinen Marktgemeinde mit dem Sitz des Biosphärenreservats Rhön. Von Oberelsbach fährt man weiter nach Bischofsheim, einem der touristischen Zentren der Rhön mit einer historischen Altstadt mit Marktplatz, Stadtturm, Rentamt und dem berühmten Kloster Kreuzberg. Von hier aus geht der Weg flach bis leicht abfallend weiter auf der ehemaligen Bahnlinie in Richtung Bad Neustadt durch die Orte Unterweißenbrunn, Wegfurt, Schönau und Brendlorenzen. In Bad Neustadt führt der Radweg weiter durch den Kurpark und das Kurviertel in Richtung Niederlauer und von hier nach Bad Kissingen, dem laut Umfragen bekanntesten Kurort Deutschlands, und schließlich zum Zielort Hammelburg, der ältesten Weinstadt Frankens.